(Nur) Ein halber Niederrheiner

Der Kelverather Autor Matthias Terfoorth wurde im echten Leben 1985 in Duisburg geboren und lebt seitdem in Rheinhausen. Schon allein dadurch fühlt er sich dem Niederrhein näher als dem Ruhrgebiet, auch wenn ihn „der Pott“ durchaus geprägt hat. Dafür hat neben seiner Heimatstadt an der Mündung von Rhein und Ruhr unter anderem das Studium in Essen gesorgt.

Wenn möglich, zieht Terfoorth dennoch den Niederrhein vor. Den Grundstein legten vermutlich unbewusst diverse Schulausflüge nach Xanten oder Kevelaer. Und auch später besuchte Terfoorth privat wie beruflich – als freier Mitarbeiter verschiedener NRZ-Redaktionen – diverse Städte und Gemeinden von Moers bis Kleve.

Als Romanautor trat er allerdings erst später in Erscheinung. Unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte er Romane und Kurzgeschichten unterschiedlicher Genres. Der Kelverath-Krimi „Frischer Wind in Kelverath“ gilt darunter durchaus als eine Art Herzensprojekt.

In seiner Freizeit interessiert sich Terfoorth als Gemeinde-Archivar natürlich vor allem für die Geschichte Kelveraths, hat aber auch etwas für Quiz-Shows, Musik (vorzugsweise Rock der 70er und 80er) oder eben Krimis (als Buch und Film) übrig.

Jugendliche Frühprägung

Terfoorth hat schon früh gern und viel gelesen, vorzugsweise dem Alter entsprechende (Detektiv-)Geschichten z. B. von Astrid Lindgren („Kalle Blomquist“), Erich Kästner („Das fliegende Klassenzimmer“), Wolfgang Ecke („Perry Clifton“) oder aus der Reihe „Die drei ???“.

Um die Jahrtausendwende herum fiel ihm jedoch ein Kriminalroman des Trios Leenders/Bay/Leenders aus dem elterlichen Bücherregal in die Hände. Schnell waren alle verfügbaren Geschichten um den Klever Hauptkommissar Toppe und sein Team gelesen und jeder neue Band stand ganz oben auf der Liste.

Dass Terfoorth auf diesem Wege den Schritt von der Jugend- zur Erwachsenenliteratur machte, begründet auch den Umstand, dass es in „Frischer Wind in Kelverath“ mit der 15-jährigen Tessa und dem 52-jährigen Henning ein entsprechendes Protagonisten-Duo gibt, das beide Altersklassen repräsentiert.

Und warum ausgerechnet Kelverath?

Anstatt einen der vielen, schönen Orte am Niederrhein zum Schauplatz seines Krimis auszuerwählen, hat Matthias Terfoorth mit Kelverath eine eigene Gemeinde erfunden. Der Grund liegt aufgrund des ersten Satzes auf der Hand: Wie könnte man sich für einen einzigen echten Ort entscheiden? Natürlich wäre das für Einheimische kein Problem, aber als gebürtiger Duisburger? Das fängt ja schon damit an, dass Duisburg eigentlich gar nicht so richtig niederrheinisch ist, bestenfalls im Westen der Stadt links vom Rhein. Und selbst dort findet man ja nicht unbedingt die richtige Umgebung für einen „Cosy Crime“-Roman, oder? Eben!

Kelverath hingegen ist genau das: Ein kleiner, auf den ersten Blick relativ verschlafener Ort mitten am Niederrhein, in dem die Welt noch in Ordnung ist. Natürlich gibt es auch dort kleine und größere Probleme, natürlich ist nicht alles rosarot – aber eben in einem erträglichen Maße.